Hyperhidrose ist der medizinische Fachbegriff für übermäßiges Schwitzen, das unabhängig von Temperatur oder emotionalem Zustand auftritt. Das unverhältnismäßige Schwitzen tritt bei einer Hyperhidrose ohne offensichtlichen Auslöser an verschiedenen Stellen des Körpers auf. Das Ergebnis sind Schweißflecken und ein starker Körpergeruch, die den Betroffenen physisch wie psychisch meist stark zusetzen. Eine Hyperhidrose stellt daher für die Betroffenen neben den alltäglichen Belastungen wie Geruch und nassgeschwitzter Kleidung oft eine große psychische Belastung dar. Vor allem bei der idiopathischen Hyperhidrose ist das übermäßige Schwitzen eine zusätzliche Belastung in stressigen oder emotionalen Situationen.
Wenn körperliche Anstrengung oder Stresssituationen bei Ihnen regelmäßig zu übermäßigem Schwitzen führen oder kleinste Auslöser bereits zu Schweißausbrüchen führen, kann dies eine Hyperhidrose sein, die behandelt werden sollte. Diese äußern sich typischerweise durch Schweißausbruch in den Achselhöhlen, an den Handinnenflächen und den Fußsohlen. Grundsätzlich gibt es eine primäre – idiopathische auf der einen Seite zum Beispiel ausgelöst durch Stress, Nervosität und/oder eine angespannte emotionale Lage, sowie eine sekundäre – organbedingte Hyperhidrose beispielsweise bei Infektionskrankheiten, wie Lungenentzündung oder Grippe, Ungleichgewicht des Hormonhaushalts, wie in den Wechseljahren (Klimakterium), Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) auf der anderen Seite. Eine sekundäre Hyperhidrose wird durch die Behandlung der Grunderkrankung therapiert. Allgemein kann eine Hyperhidrose aber auch zu verstärktem Schwitzen in anderen Körperregionen kommen führen.
Für die Behandlung der primären Hyperhidrose gibt es verschiedene Möglichkeiten, die je nach betroffener Körperregion gemeinsam mit dem Arzt ausgewählt werden sollte.
Fakten zur Hyperhidrose Behandlung
- Dauer
- ca. 60 Minuten
- Gesellschaftsfähig
- sofort
- Arbeitsfähig
- sofort – 2 Tage
- Sport
- nach 2 Tagen
- Endresultat
- nach 7- 14 Tagen
- Kosten
- ab 790 €
Hyperhidrose Behandlung mit Laser: die minimal-invasive Technik gegen Schweißausbrüche
Eine innovative Methode zur Hyperhidrose Behandlung in den Achselhöhlen ist die Laserablation, eine minimal-invasive Lasertechnik, die langanhaltende Ergebnisse liefert. Der Vorteil: für ein wirksames Ergebnis bedarf es nur einer einzigen Sitzung. Die professionelle Laserbehandlung der Hyperhidrose ist allerdings nur für die Anwendung an den Achselhöhlen geeignet, verhindert an dieser Stelle aber schon nach einer einzigen Sitzung bereits die ungeliebten Schweißausbrüche mit anhaltender Wirkung.
Bei der Laserbehandlung werden die Schweißdrüsen bzw. die umliegenden wasserhaltigen Gefäße mittels einer feinen, speziell für diesen Anwendungsbereich entwickelten Sonde verödet. Dadurch wird das starke Schwitzen an dieser Stelle langfristig gestoppt, da etwa 90% der Achselschweißdrüsen gewissermaßen lahmgelegt werden. Zum Schutz des empfindlichen Gewebes der Achselhöhlen wird während des gesamten Eingriffes die Hauttemperatur per Messung mit dem Infrarotthermometer überwacht.
Als kurzer, ambulanter Eingriff mit einer Dauer von etwa 30 Minuten für die Behandlung beider Seiten, ist die Laserbehandlung eine effektive Methode zur Reduktion von Schweißausbrüchen mit kurzer Regenerationszeit. Die kaum sichtbaren Einstichstellen der minimal-invasiven Behandlungsmethode werden mit einem Pflasterverband versorgt und der Patient ist direkt nach dem Eingriff wieder gesellschafts- und arbeitsfähig. Lediglich das Duschen sollte auf den Tag nach dem Eingriff verschoben werden. Ein leichtes Spannungsgefühl in den Tagen nach der Hyperhidrose Behandlung mit Laser kann auftreten, legt sich aber im Verlauf der Heilung von selbst wieder.
Behandlungsmethoden
Übermäßiges Schwitzen mit Muskelentspanner behandeln
Eine weitere Methode übermäßiges Schwitzen bzw. Hyperhidrose zu behandeln, ist der Einsatz von Muskelentspannern. Bei diesem Behandlungsverfahren werden über feine Spritzen kleinste Mengen eines Neurotoxins in die Haut unter den Armen oder in die Hände oder Füße eingebracht. Der Muskelentspanner hemmt an der jeweiligen Stelle dann die Ausschüttung bestimmter Substanzen an den Nervenenden, die normalerweise für das übermäßige Schwitzen verantwortlich sind. Diese neurologische Behandlungsmethode ist in der ästhetischen Medizin auch bei der Behandlung von Migräne und im Bereich der Faltenkorrektur sehr verbreitet.
Als Eingriff gegen übermäßiges Schwitzen ist dieses Verfahren für viele Betroffene die erste Wahl, denn die für diese Behandlung verwendeten Mittel werden vom Körper nicht aufgenommen. Das bedeutet allerdings auch, dass der Eingriff in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss. Ein weiterer Vorteil dieser abschwächenden Wirkung ist, dass es so nicht durch systemische Nebenwirkungen durch die verwendeten körperfremden Mittel kommen kann. Typisch sind Behandlungsabstände von etwa 6 bis 9 Monaten, wobei es langfristig meist zum vollkommenen Versiegen der Schweißbildung an den behandelten Stellen kommt. Einige meiner Patienten sind bereits seit über einem Jahr schwitzfrei. Übermäßiges Schwitzen auf der neurologischen Ebene zu behandeln hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.
Lokale Behandlung von Hyperhidrose mit Metallsalzen und Leitungswasseriontophorese
Neben der Hyperhidrose Behandlung mit Laser oder Muskelentspanner gibt es auch lokale Behandlungsmethoden, um die Schweißproduktion an typischerweise betroffenen Stellen, wie den Achselhöhlen und Hand- und Fußflächen, zu verhindern oder zu reduzieren.
Einfach anzuwenden sind beispielsweise Deo Roller, in denen eine Lösung mit Aluminiumchloridverbindungen enthalten ist. Diese Inhaltsstoffe verstopfen kurzfristig die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen in der Haut. Daher ist auch der Effekt auf die Hyperhidrose nur temporär, die Anwendung muss vor allem anfangs jeden zweiten oder dritten Tag wiederholt werden, später reicht meist die Anwendung einmal die Woche aus. Wichtig hierbei ist, dass der Deo Roller nur wie vom Arzt verschrieben verwendet werden sollte, bei häufigerer Verwendung kann es zu schmerzhaften Nervenreizungen kommen.
Eine weitere lokale Behandlungsmöglichkeit ist die Leitungswasseriontophorese, bei der die betroffenen Hautareale mit einem schwachen pulsierenden Gleichstrom behandelt werden. Wie genau das Durchfließen des Gleichstroms gegen die Hyperhidrose wirkt, ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass es durch den elektrischen Impuls zu einer funktionellen Hemmung des Sekretionsmechanismus der Schweißdrüsen kommt, wodurch die Schweißproduktion verhindert wird. Auch bei dieser Methode muss die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um einen dauerhaften Effekt zu sichern. Im Gegensatz zu anderen spezifischen Maßnahmen gegen Hyperhidrose kann die Iontophorese in der Heimanwendung vom Betroffenen selbst durchgeführt werden. Zur Erstattung der Kosten für ein Heimgerät zu Behandlung stehen bei uns in der Praxis die entsprechenden Formulare bereit. Zu Beginn werden die betroffenen Hautpartien mindestens dreimal pro Woche behandelt, nach etwa neun Behandlungen kann dann auf ein bis zwei Anwendungen in der Woche reduziert werden. Die Leitungswasseriontophorese geht häufig mit einer sehr trockenen Haut an den behandelten Arealen einher, es ist also wichtig die betroffenen Körperstellen regelmäßig mit geeigneten Cremes zu behandeln, um diesem Nebeneffekt entgegenzuwirken.
Hyperhidrose Wien: Darauf sollten Sie bei der Hyperhidrose Behandlung achten
Generell gilt bei der Hyperhidrose Behandlung: Wenn Sie unter Schweißausbrüchen und übermäßigem Schwitzen leider, sollten vor der eigentlichen Behandlung andere Ursachen ausgeschlossen werden. Eine verstärkte Schweißproduktion kann bei sekundärer Hyperhidrose u.a. ein Symptom der Wechseljahre sein (bei Männern ebenso wie bei Frauen) oder ein Anzeichen für innere Erkrankungen sein. Diese Möglichkeiten sollten vorab auf jeden Fall abgeklärt und ausgeschlossen werden.
Die passende Kleidung hilft: Hyperhidrose in Wien behandeln
Möglicherweise helfen zur erfolgreichen Hyperhidrose Behandlung auch schon einige „unspezifische Maßnahmen“. Diese grundlegenden Handlungsempfehlungen helfen, das Ausmaß des Schwitzens zu verringern und ermöglichen so eine erste Linderung der akuten Beschwerden. Wichtig ist bei übermäßigem Schwitzen immer das Tragen lockerer und atmungsaktiver Kleidung. Insbesondere an den betroffenen Körperstellen sollten luftdurchlässige Materialien wie Baumwolle, Seide oder Leinen getragen werden, bei den Schuhen sind Obermaterialien und Sohlen aus Leder vorzuziehen. Kleidung und Schuhwerk aus künstlichen Materialien sind dahingegen zu vermeiden, denn diese Stoffe regen die Schweißproduktion häufig zusätzlich an und verhindern zudem das Ausschwitzen über die Kleidung.
Tricks zur Unterstützung der Hyperhidrose Behandlung in Wien
Zu den grundsätzlich empfohlen Maßnahmen für die Hyperhidrose Behandlung gehört außerdem die tägliche Körperhygiene, also das tägliche Duschen – bei Bedarf mit zusätzlichem Waschen zwischendurch – und das Tragen von geeigneten Deodorants bzw. Antitranspirant. Auch die Ernährung kann Einfluss auf die Schweißproduktion des Körpers haben. Begleitend zur Hyperhidrose Behandlung empfiehlt sich deshalb durchblutungsfördernde – und damit schweißtreibende – Lebensmittel wie Kaffee, Tee, Heißgetränke, Alkohol und scharf-gewürzte Speisen zu meiden.