Rund 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind von einer sogenannten funktionellen gastrointestinalen Störung – das heißt Reizdarm oder Reizmagen – betroffen. Hinter dem Reizdarm steht eine Erkrankung des Verdauungssystems, bei der die Magen-Darm-Funktion gestört ist.
In der Fachterminologie wird das Reizdarmsyndrom auch als „Colitis irritabile“ bezeichnet. Hier laufen bestimmte Verdauungsprozesse nicht mehr ordnungsgemäß ab, weshalb es zu unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden kommt. Diese treten jedoch nicht nur für eine kurze Zeitspanne auf, sondern können sich sogar über Monate oder gar Jahre erstrecken. Häufig ist es ein langwieriger Prozess, bis eine Enddiagnose vorliegt.
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Fakten zur Reizdarm Behandlung
- Behandlungsart
- ambulant
Reizdarmsyndrom – welche Symptome können auftreten?
- Durchfall: Der Stuhlgang ist in den meisten Fällen sehr weich oder gar flüssiger Konsistenz. Die betroffenen Patienten müssen ihren Darm sogar bis zu drei Mal pro Tag entleeren. Häufig macht sich der Drang zur Darmentleerung auch sehr plötzlich bemerkbar.
- Schmerzen: Ein charakteristisches Symptom für das Reizdarmsyndrom sind Bauchschmerzen: Diese entstehen infolge der Darmwanddehnung oder der Reizung der Darmschleimhaut. Die Schmerzen können brennend, stechend oder auch krampfartig sein. Ebenso ist ein Dauerschmerz möglich, der einem Seitenstechen ähnelt. Im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom kann auch ein dumpfer Schmerz im Unterbauch auftreten.
- Blähungen: Reizdarm oder Reizmagen Patienten können die aufgenommene Nahrung oftmals schlechter verwerten. Infolgedessen bilden sich im Darm übermäßig viele Gase.
- Verstopfung: Auch Verstopfung ist ein charakteristisches Anzeichen des Reizdarmsyndroms.
Welche Ursachen liegen Reizdarm und Reizmagen zugrunde?
Die beim Reizdarm auftretenden Beschwerden sind also sehr vielseitiger Natur und variieren in ihrer Form und Ausprägung. Die genauen Ursachen konnten bislang noch nicht exakt belegt werden, doch es bestimmte Risikofaktoren, die Darmfunktionsstörungen begünstigen können, so beispielsweise:
- Kleinere Darmentzündungen
- Genetische Vorbelastungen
- Psychische Einflüsse
- Veränderungen der Darmflora
- Häufige Magen-Darm-Entzündungen
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- Ein überempfindlicher Darm, beispielsweise infolge von übermäßigem Stress.
Die Vermutung ist, dass beim Reizdarm die natürlichen Darmbewegungen beeinträchtigt sind. Das heißt, dass die Aktivitäten, die für die weitere Beförderung der verdauten Nahrung notwendig sind, nicht ordnungsgemäß ablaufen. Das sogenannte „Bauchhirn“, das aus rund 100 bis 200 Millionen Nervenzellen besteht, steuert gemeinsam mit dem Botenstoff Serotonin die Darmperistaltik: Die Muskulatur des Darms wird angeregt, wodurch ein Wechsel zwischen Entspannung und Kontraktionen im Darm entsteht.
Beim Reizdarm gibt dieser Teil des Nervensystems falsche Befehle und Anweisungen. Infolgedessen kommt es zu sehr schnellen oder sehr langsamen Kontraktionen. Ebenso kann es sein, dass sich die Darmmuskulatur nicht mehr richtig entspannen kann. Infolge dieser sogenannten Motilitätsstörung kommt es zu Symptomen wie Durchfall oder Verstopfung.
Gestörte Darmflora – welchen Einfluss hat sie auf die Entstehung des Reizdarmsyndroms?
Die genaue Zusammensetzung der Flora des Darms ist unter anderem abhängig von den täglichen Ernährungsgewohnheiten, dem individuellen Lebensalter sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Bei Reizdarm Patienten lässt sich häufig eine veränderte Darmflora feststellen: Die wertvollen Laktobazillen (Milchsäurebakterien) sind hier deutlich in der Minderheit. Dass eine gestörte Darmflora jedoch automatisch zu einem Reizdarmsyndrom führt, konnte bislang nicht wissenschaftlich bewiesen werden.
Diagnose und Reizdarm Behandlung in Wien
Für eine korrekte Diagnose sowie eine adäquate Reizdarm Behandlung müssen zunächst einmal andere Ursachen oder Erkrankungen ausgeschlossen werden: Hierzu gehören beispielsweise eine Fruktose- oder Laktoseintoleranz, eine Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn oder sonstige Entzündungen des Magen-Darm-Trakts. Zudem kann eine Gastro- oder Koloskopie dabei helfen, eine Darmkrebserkrankung auszuschließen.
Erst wenn sicher festgestellt werden kann, dass den Symptomen keine anderen Ursachen oder Krankheiten zugrunde liegen, kann ein Reizdarmsyndrom diagnostiziert werden. Auch die Untersuchung einer Stuhlprobe zur Bestimmung des Mikrobiom unterstützt die Diagnosefindung und die gezielte Behandlung. Es geht hier also vor allem um eine Ausschlussdiagnose.
- In einem Anamnesegespräch bespreche ich gemeinsam mit Ihnen die vorhandenen Beschwerden und möglicherweise vorliegende Vorerkrankungen.
- Anhand der gemachten Angaben können bestimmte Erkrankungen bereits ausgeschlossen werden.
- Auch ein Ernährungstagebuch kann hier eine sehr wertvolle Unterstützung sein, insbesondere dann, wenn es darum geht, Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufzudecken.
- Für die Diagnose des Reizdarmsyndroms können auch spezielle Fragebögen zur Anwendung kommen.
- Im Rahmen der körperlichen Untersuchung steht vor allem der Bauchraum im Fokus, der aufmerksam abgehört wird. Hier geht es vor allem darum, ungewöhnliche Darmaktivitäten und Unregelmäßigkeiten festzustellen.
- Auch das Abklopfen der Bauchdecke ist eine wichtige Untersuchungsmaßnahme, um zu ermitteln, ob der Darm mit Stuhl oder mit Luft gefüllt ist. Auch bei Blähungen entsteht eine charakteristische Resonanz, die sehr wichtig für die Diagnosefindung ist.
- Auch das Abtasten hilft hier eine konkrete Diagnose zu treffen, denn auf diese Weise lässt sich feststellen, ob bestimmte Darmabschnitte verdickt sind
Zudem stehen für die korrekte Diagnose eines Reizdarmsyndroms noch weitere Untersuchungen zur Verfügung:
- Laboruntersuchungen
- Stuhl-Spezialuntersuchung
- Ultraschall des Bauches: Diese Untersuchung ist wichtig um Leber‑, Bauchspeicheldrüsen‑, Gallen- oder Nierenerkrankungen auszuschließen.
- Ermittlung von möglicherweise vorhandenen Lebensmittelunverträglichkeiten.
- Magen- und Darmspiegelung.
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